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Die Freundschaft von Thomas Huber und Wolfgang Aichner besteht seit fast drei Jahrzehnten. Gemeinsam haben sie zahllose alpinistische und künstlerische Abenteuer durchgestanden.
Ihr Schlüsselerlebnis war die Überquerung des größten europäischen Gletschers Vatnajökull 1988, auf dem sie mehr als zwei Wochen in einem Eissturm festsaßen und nur knapp dem Tod entrinnen konnten. Diese Grenzerfahrung schweißte die beiden Münchner Künstler zusammen.

Als Künstlergemeinschaft traten Huber und Aichner erst 2005 anlässlich des Gentechnik- und Patentpolitik-kritischen Projekts tilia inflata© öffentlich in Erscheinung. Seitdem firmieren sie für ihre gemeinschaftlichen Projekte unter dem Namen GÆG, der für “global aesthetic genetics“ steht. Als Referenz auf die bedeutsame Extremerfahrung in Island ist der Buchstabe Æ ihres Labels GÆG zu verstehen, der dort Bestandteil des Alphabets ist.
Große internationale Beachtung erlangten Sie schließlich als Teilnehmer der Venedig Biennale 2011 mit ihrer Aktion passage2011 - einer Überquerung des Alpenhauptkamms mit einem roten Boot.

Auch wenn ihr Ansatz im wesentlichen von der Ästhetik neuer Bilder ausgeht, so klingen in GÆGs Projekten stets gesellschaftskritische Themen an. Die Folgen der Globalisierung, die ideelle und materielle Ausbeutung der Natur und das Profitstreben, das auch weite Teile des Kunstbetriebs mit einschließt, sind die Metaebenen ihrer Kunst.

Thomas Huber (geb. 1965) studierte Malerei an der Akademie der Bildenden Künste bei Horst Sauerbruch.
Mit dem Förderstipendium der Stadt München startete er 1993 eine Reihe von aktionistischen Landartprojekten, vorzugsweise in arktischen Regionen.
Ausgehend von der Malerei beschäftigt er sich auch mit Objektkunst, Installation und Medien.
Er arbeitet teilweise genreübergreifend und ist in diversen Produktionen im darstellenden Bereich als Musiker und Performer tätig.
Huber ist Vater zweier Kinder und lebt und arbeitet als freischaffender Künstler in München.

Wolfgang Aichner (geb. 1965) lebt und arbeitet als freischaffender Künstler seit 2002 in München.
Nach einem Architekturstudium in München studierte er Kunst an der University Of East London.
Im Rahmen des Stipendiums der New Yorker Pollock-Krasner Foundation arbeitete er ein Jahr in Dublin.
Zwischen 1997 und 2008 übernahm er Lehraufträge an der University Of East London, der Technischen Universität München und der Fachhochschule München. Neben seiner künstlerischen Arbeit, die sich von klassischen Disziplinen wie Malerei, Zeichnung und Skulptur über Installations- und Medienkunst bis hin zu Konzept- und Aktionskunst erstreckt, ist Aichner passionierter Bergsteiger.

Dezember 2012, Dr. Christian Schoen